Linked (Open) Data - Von der Theorie zur Praxis

Szenarien

  Szenarien zum Beispiel LED
  Der Linked-Enterprise-Data-Ansatz
  Das Fallbeispiel für die Applikation energyinfo.ch

 

 

Szenarien zum Beispiel LED

Daten aus externen Quellen einbinden und aktualisieren

Hannelore betreibt das Portal energyinfo.ch, über das die Nutzenden Tutorials zu Energiethemen konsultieren und Energiefachleute oder Produkte finden können. Hannelore möchte möglichst viele Firmen, Institutionen und Personen als Kunden ihres Portals gewinnen. Sie sucht nach einer Möglichkeit, wie diese ihr ihre Daten zur Verfügung stellen und jeweils aktualisieren könnten. Sie muss diesen eine technische Lösung zur Verfügung stellen, die dies automatisiert wie auch Anreize zur Verfügung stellen.

Basierend auf den Daten flexibel Funktionen realisieren

Max verwaltet bei energyinfo.ch die Kundendaten (Adressen, Kontaktdaten, Produkte der Kunden) Bisher macht er das in einer Excel-Tabelle von Hand. Neu will er die Daten, die Hannelore von den Kunden erhält, nutzen. Er möchte auch zu jedem Kunden ein kleines ‚Tagebuch‘ einrichten, in dem die energyinfo.ch-Mitarbeitenden erfassen sollen, wenn sie Kontakt mit einem Kunden hatten. Max weiss, dass er später auch noch weitere Anwendungen, die auch auf die Kundendaten zugreifen haben möchte. Die Tagebuch-Lösung sollte daher so flexibel wie nur möglich sein.

Daten aus Datenbanken einbinden

Franziska arbeitet in der Personalabteilung bei energyinfo.ch. sie führt eine kleine Datenbank mit den Personaldaten. Sie möchte gerne eine Anwendung, in der sie vermerken kann, welche Mitarbeitenden für welche Kunden zuständig sind und welche Produktegruppe von wem betreut wird. In der aktuellen Datenbank kann sie diese Hinweise nicht unterbringen.

Ein Fachgebiet begrifflich beschreiben

Lukas stellt Tutorials ins Netz, die Produkte und Anwendungen, die energyinfo.ch vertreibt, für Laien verständlich erklären. Dabei stösst er auf das Problem, dass Produkte sehr unterschiedlich bezeichnet werden. Lukas stellt fest, dass aufgrund dieser begrifflichen Unschärfen oft Kommunikationspannen. Um solche zu vermeiden, will er ein kontrolliertes Vokabular aufbauen und alle Angebote von energyinfo.ch gemäss diesem Vokabular beschreiben.

 
 

Der Linked-Enterprise-Data-Ansatz

Der Linked-Enterprise-Data-Ansatz ist geeignet, um den Erwartungen von Hannelore, Max, Franziska und Lukas zu entsprechen:

Hannelore stellt ihren Partnern eine einfach zu bedienende Web-Applikation zur Verfügung. Hier können diese Daten (einerseits Firmenname, Adresse, E-Mail, usw. und andererseits Angebote an Produkten und Dienstleistungen) einpflegen. Die Applikation erzeugt einen strukturierten Datensatz basierend auf dem Vokabular schema.org im Mikrodaten-Format und im Format JSON-LD. Als Anreiz für diesen Aufwand stellt energyinfo.ch den betreffenden Firmen, Institutionen und Personen diese Datensätze zur Verfügung. Die Partner können diese nun in die eigene Webseite einbinden und erhöhen so die Sichtbarkeit im Netz massiv. Aktualisiert der Kunde die Daten auf seiner Webseite, kann energyinfo.ch jederzeit die aktualisierten Daten beziehen. Hannelore kann so die Aktualisierung relativ einfach garantieren und ist nur einmalig auf die Datenlieferung der Partner angewiesen.

Max nutzt die Daten der Firmen um eine neue Funktionalität zu erstellen. Seine erste Anwendung, die er mit Linked Data erstellt, ist eine Art Tagebuch zu jedem Partner von energyinfo.ch. Max erstellt für jeden Partner ein HTML-Dokument – ein sogenanntes Pad. In diesem Pad können alle Mitarbeitenden von energyinfo.ch beispielsweise festhalten, was sie wann mit diesem Partner ausgemacht haben. Im Triple-Store sind diese Pads mit den entsprechenden Kundendaten verlinkt.

Franziska synchronisiert die Daten der Mitarbeiterdatenbank mit dem Triple-Store. Im Triple-Store kann sie neue Datensätze generieren, die dokumentieren, welche Mitarbeitenden für welchen Partnerfirmen resp. welche Produktegruppe zuständig ist. Die Datenbank selbst unterhält sie weiter, um alle Personaldaten zu verwalten.

Lukas sucht im Netz einen Thesaurus, der das Fachgebiet von Energyinfo.ch abdeckt. Er findet den Umweltthesaurus UMTHES des Deutschen Umweltbundesamtes. Er importiert einen Auszug aus diesem in RDF vorliegenden Thesaurus in den Triple-Store und ergänzt diesen mit eigenen Begriffen. Nun beschlagwortet er alle Tutorials, Produkte, Anbieter und Mitarbeitenden mit diesem Vokabular. Es entsteht ein Netzwerk von sehr vielen und unterschiedlichen Einheiten.

 
 

Das Fallbeispiel für die Applikation: energyinfo.ch

Mit unserer Beispielapplikation wollen wir anhand eines fiktiven aber doch konkreten Falls das Potential von Linked Data im betrieblichen Umfeld erproben und darstellen. Die Applikation soll eine Lösung für die kleine Firma energyinfo.ch darstellen.

Hannelore stellt ihren Partnern eine einfach zu bedienende Web-Applikation zur Verfügung. Hier können diese Daten (einerseits Firmenname, Adresse, E-Mail, usw. und andererseits Angebote an Produkten und Dienstleistungen) einpflegen. Die Applikation erzeugt einen strukturierten Datensatz basierend auf dem Vokabular schema.org im Mikrodaten-Format und im Format JSON-LD. Als Anreiz für diesen Aufwand stellt energyinfo.ch den betreffenden Firmen, Institutionen und Personen diese Datensätze zur Verfügung. Die Partner können diese nun in die eigene Webseite einbinden und erhöhen so die Sichtbarkeit im Netz massiv. Aktualisiert der Kunde die Daten auf seiner Webseite, kann energyinfo.ch jederzeit die aktualisierten Daten beziehen. Hannelore kann so die Aktualisierung relativ einfach garantieren und ist nur einmalig auf die Datenlieferung der Partner angewiesen.

energyinfo.ch ist eine Firma, die sich darauf spezialisiert hat, Wissen zu Energiefragen (insbesondere im Bereich der Gebäudetechnik) zur Verfügung zu stellen. Das Geschäft mit der Information steht für die Firma im Zentrum. Damit sie dieses finanzieren kann, leistet sie Netzwerker-Dienste. Dazu betreibt sie eine Internetplattform, über die Energieinteressierte möglichst direkt zu spezialisierten Beratern, Lieferanten und Handwerkern von ökologischen Gebäudetechnik-Lösungen kommen.

Die Anforderungen an die Plattform sind komplex, da die Informationen aus sehr unterschiedlichen Quellen kommen einerseits, die jede Suchabfrage gleich mehrere Aspekte eines Angebots prüfen muss andererseits.

Um dies anhand eines Beispiels zu verdeutlichen: Ein Nutzer möchte sich über Möglichkeiten, sein Haus mit einer Wärmepumpe auszustatten, informieren. Dazu braucht er zuerst ein Tutorial, das ihn in die Thematik einführt. Mit ein bisschen mehr Wissen ausgestattet, macht er sich auf die Suche nach einem Berater. Noch geht er davon aus, dass er die Installation selbst vornehmen kann. Also braucht er Lieferanten von verschiedenen Komponenten, er braucht auch einen Ingenieur, der die Anlage plant und für einzelne Arbeiten einen Handwerker. energyinfo.ch will ihm bei dieser Suche behilflich sein. Das kann das Portal, da es die Information, wer was anbietet, sehr präzise zur Verfügung stellt und weil energyinfo.ch selbst einen Spezialisten für Wärmepumpen beschäftigt, der die Tutorials verfasst hat und mit allen Anbietern in Kontakt ist.

Die Leistung des Informations-Ökosystems von energyinfo.ch besteht vor allem darin, die Informationen der Anbieter möglichst präzise zur Verfügung zu stellen und so Suchenden wie Anbietern einen Mehrwert zu verschaffen. Diese Dienstleistung muss so gut sein, dass die Anbieter bereit sind, die Publikation ihrer Firmendaten auf der Plattform als Werbemassnahme zu verstehen und entsprechend zu bezahlen.

In der Beispielapplikation realisieren wir eine Lösung, die die komplexe Aufgabe im Hintergrund löst. Die Nutzer der Plattform sollen von der Komplexität des Informationssystems möglichst wenig sehen – wir zeigen daher nur ein mock-up, wie sich die einfache Benutzeroberfläche präsentieren könnte.