Die beschriebenen Szenarien bildeten die organisationsinterne Informationsverwaltung und Nutzung ab. Unseres Erachtens zeigt sich der Mehrwert eines Linked Enterprise Data Ansatzes insbesondere im internen Gebrauch. Die Daten, die energyinfo.ch verwaltet, sollen aber auch auf der Website dargestellt und öffentlich nutzbar gemacht werden. Allerdings hat die neuartige Datenhaltung im Hintergrund kaum Einfluss auf die Präsentation der Daten auf der Website. Letztere sollte sich sehr ähnlich einer traditionellen Website präsentieren. Daher legen wir hier lediglich ein mock-up einer möglichen Webseite vor.
Mit den vier Kacheln ermöglichen wir Suchen zu spezifischen Bereichen des Informations-Ökosystems von energyinfo.ch. In einer traditionellen Informationssystem-Landschaft würde jede Suche in einer Kachel die Abfrage in einem eigenen Datensilo repräsentieren.
Die Seite ‚Resultate‘ unseres mock-up zeigt auf der linken Seite die graphische Darstellung des Thesaurus mit dem Suchbegriff im Zentrum. Rechts sehen wir Firmen- und Personen die mit dem Begriff Wärmepumpe verlinkt sind. Es sind dies einerseits Firmen, die Wärmepumpen als Produktkategorie erfasst haben oder Mitarbeitende, die sich auf Wärmepumpen spezialisiert haben. Ganz rechts schliesslich sind die Gesetze und die Tutorials aufgelistet, die mit dem Thesaurusbegriff Wärmepumpe verschlagwortet worden sind.
Das mock-up vermag deutlich zu machen, dass mit dem Linked Data-Ansatz auf unterschiedliche Datensilos zugegriffen werden kann. Zugleich zeigt sich aber gerade bei der öffentlichen Präsentation, dass beim Linked Data Ansatz noch Entwicklungsbedarf besteht. Wie hier dargestellt, können wir sehr wohl Suchanfragen hinterlegen – doch sind relativ statisch. Die wirkliche Flexibilität, die mit der Verwaltung der Daten mit einem Linked Data-Ansatz möglich wäre, ist mit einer einfachen Suche noch nicht gewährleistet. Möchte ein Nutzer z.B. gezielt nach energyinfo.ch-Mitarbeitenden suchen, die Zürcher Firmen betreuen, die sich auf den Verkauf von Wärmepumpen spezialisiert haben, müsste er eine eigene SPARQL-Abfrage formulieren. Das würde aber erhebliche Kenntnisse über die Datenstruktur und die Formulierung von SPARQL-Abfrage voraussetzen. Da diese Kenntnisse von einem normalen Nutzer der Webseite nicht erwartet werden können, bleibt die Suche auf der Webseite relativ beschränkt. Gerade hier besteht noch erheblicher Entwicklungsbedarf für künftige Linked Enterprise Data Anwendungen.